Nachhaltigkeit

Absenkung des Grundwasserspiegels stoppen

Durch jahrzehntelangen Raubbau auf Borneo zerstörte der Mensch ein über Jahrtausende gewachsenes Ökosystem. Bis 2004 entstand dabei ein weit verzweigtes Kanalsystem mit über 4.000 km langen Gräben, die zum Abtransport von gefälltem Regenwaldholz auf dem Gebiet des heutigen Sebangau Nationalparks gebaut wurden. Dies verursachte eine drastische Absenkung des Grundwasserspiegels. Dem WWF ist es mithilfe von Krombacher gelungen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Treibhausgas-Emissionen reduzieren

Wenn Torfmoorgebiete austrocknen, werden große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases CO₂ freigesetzt, die den Klimawandel weiter vorantreiben. Wald- und Torfbrände verschärfen die Situation noch weiter. Als Gegenmaßnahme zum Treibhauseffekt hat der WWF den Wasserhaushalt der Torfmoorwälder verbessert. Dies wurde u. a. durch Gelder aus dem Krombacher Klimaschutz-Projekt ermöglicht.

Konkrete Gegenmaßnahmen zum Treibhauseffekt

Torfmoorwälder & der Mensch                                Im Laufe der Jahrtausende hat sich altes Pflanzenmaterial auf den Böden des Regenwalds gesammelt. Unter Wasser hat es sich langsam zu einer mächtigen Torfschicht aufgetürmt, ohne dabei jemals mit Sauerstoff in Berührung gekommen zu sein. Der sog. "Torfdom" im Sebangau Nationalpark ist bis zu 12 Meter dick. Der Grundwasserspiegel liegt normalerweise dicht unter der Erdoberfläche, sank im Zuge der Abholzung und Entwässerung jedoch – das Moor begann auszutrocknen, mit Sauerstoff zu reagieren und Treibhausgase freizusetzen (mikrobielle Zersetzung). Dieser klimaschädliche Prozess muss aufgehaltenwerden.

Dämme zur Verbesserung des Wasserhaushalts
Durch den Bau von Dämmen gelang es dem WWF, den Wasserhaushalt im Sebangau Nationalpark zu verbessern. Dadurch wurden gigantische CO₂-Emissionen verhindert – auch weil die Maßnahme das Risiko von Wald- und Torfbränden reduzierte. Insgesamt 1.181 Dämme sorgen heute für einen tendenziell steigenden Grundwasserspiegel in dem Gebiet und schützen dabei das Klima auf der ganzen Welt. Schwankungen in Abhängigkeit von saisonalem Regenfall oder besonders trockenen Jahren sind normal.

"Das Krombacher Klimaschutz- Projekt ist ein echtes Pionierprojekt. Zunächst ging es darum, Ansätze zur Verbesserung des Wasserhaushalts von Torfmoorwäldern auf Borneo zu entwickeln und in die Fläche zu bringen. Jetzt gilt es, abzusichern, was wir geschafft haben, damit der CO₂-Speicher der Torfwälder langfristig intakt bleibt."

Susanne Gotthardt, WWF

Hydrologische Gutachten
Hydrologische Gutachten untersuchten die Länge, Breite, Tiefe und Fließgeschwindigkeit der Kanäle und setzten sie in Bezug zu einem Digitalen Geländemodell. Damit halfen sie dem WWF, die Anzahl und die Größe der zu bauenden Dämme zu definieren und ihren idealen Standort auszumachen. Die ersten Dämme als Gegenmaßnahme zum Treibhauseffekt baute der WWF im Rahmen der Kooperation mit der Krombacher Brauerei bereits 2009.

Zusammenarbeit mit der Bevölkerung
Die Maßnahmen brachten auch neue Arbeitsplätze in das Gebiet des Sebangau Nationalparks: Der WWF baute die Dämme in Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung. Neben dem Dammbau eröffneten sich für die Bewohner der umliegenden Dörfer auch Verdienstmöglichkeiten bei den Aufforstungsarbeiten, bei der Pflanzung von Nutzbaumarten und in der Feuerbekämpfung. Die Dämme sind teilweise mit einem Durchlass versehen, so dass kleinere Boote die Kanäle als Verkehrsweg benutzen können. Das erhöht die lokale Akzeptanz. 

"Sebangau ist einer der letzten großen verbleibenden Torfmoorwälder in Indonesien und beherbergt eine der größten Orang-Utan-Populationen der Welt. Der Nationalpark muss vor jedweder Gefahr wie Waldbrände, Austrocknung und illegale Entwaldung geschützt werden. Für mich ist ein Traum wahr geworden, bei Projekten wie dem Krombacher Klimaschutz-Projekt mitzuarbeiten und Sebangau zu schützen."

Okta Simon, WWF Indonesien

Ausbildung der Bevölkerung in Agroforstwirtschaft, Fischzucht & Feuerbekämpfung   

Nachhaltige Einkommensmöglichkeiten waren ein wichtiger Baustein des Klimaschutz-Projekts auf Borneo. Der WWF startete spezielle Anpflanzungsprogramme, die der einheimischen Bevölkerung zukünftig die Selbstversorgung ermöglichen sollen.

Dabei stellte die Organisation Samen und Keimlinge bereit und half beim Anbau und der Pflege der Pflanzen. Zudem schuf der WWF Verdienstmöglichkeiten bei der Aufforstung des Torfmoorwaldes und bei der Instandhaltung der Dämme. Insgesamt konnte der WWF in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung bereits 995 ha Wald aufforsten. Dabei setzte man vor allen Dingen auf feuerresistente und schnell wachsende Baumarten sowie den Kautschukbaum zur Produktion von Naturkautschuk. Der neue Pflanzenreichtum bietet zudem Nahrung für die Orang-Utan-Population.

 

 

Neue Verdienstmöglichkeiten in Dammbau und Aufforstung
Neben der Landwirtschaft ist die Fischerei für die Menschen auf Borneo von großer Bedeutung. Sie ist umweltfreundlich und bietet der Bevölkerung zusätzliches Einkommen. Der WWF schulte die einheimischen Gemeinschaften in den Grundlagen der Fischzucht. Mittelfristig soll dies zu einer größeren Unabhängigkeit der Bevölkerung beitragen.

Insgesamt hat der WWF auf einer Fläche von 273.272 Hektar zur Wiederherstellung desWasserhaushaltes des Torfmoors im Sebangau Nationalpark beigetragen. Darüber möchten wir gemeinsam mit der Naturschutzorganisation einen Fonds zur Instandhaltung und Reparatur der Dämme auflegen, der die Maßnahmen im Gebiet des Sebangau Nationalparks für mindestens 30 Jahre gewährleistet. Im Gesamtbudget des Krombacher Klimaschutz-Projekts von 5 Mio. Euro haben wir dafür 500.000 Euro bereitgestellt.

Arbeiten im Projektgebiet
Zukunfts-Sicherung über 30 Jahre
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