Bauernhof-WG – Pflege neu gedacht
Auf dem Pflegebauernhof der Stiftung Pusch dreht sich alles um Leben, Gemeinschaft und Teilhabe. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz bieten sie ein einmaliges Pflegekonzept in Deutschland an: In der Bauernhof-WG in Marienrachdorf leben 22 Bewohner:innen zusammen – wer kann und mag, darf beim landwirtschaftlichen Alltag mithelfen.
Die Idee der Bauernhof-WG entstand bei Initiator Guido Pusch (4. von rechts) aus einem privaten Problem heraus: „Meine Großmutter wurde pflegebedürftig und wollte unbedingt auf unserem Bauernhof bleiben. Da kam die Idee, eine Wohngemeinschaft für Senior:innen zu gründen“.
Das Konzept wird durch einen eigenen Pflegedienst abgerundet, um die Bedürfnisse der Pflegekräfte und Bewohnenden optimal aufeinander abzustimmen. Seit über 250 Jahren ist der Bauernhof in Familienbesitz. Mit viel Arbeit wurde die alte Immobilie renoviert und behindertengerecht gestaltet, sodass auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen in der WG leben können.
Anders als in gewöhnlichen Pflegeeinrichtungen werden Bewohner:innen der Bauernhof-WG aktiv in den Alltag mit eingebunden: Ob Tiere füttern, Gemüse ernten oder gemeinsam kochen – alle haben die Möglichkeit, sich zu beteiligen. „Unsere WG-Bewohnenden fühlen sich dadurch gebraucht. Sie können Aufgaben nachgehen, die ihnen Freude bereiten“, erzählt der Landwirt. Auch die Tiere auf dem Bauernhof sorgen für strahlende Gesichter, z. B. die Hof-Alpakas.
Das Konzept „Zukunft Pflegebauernhof“ ist so einmalig, dass Guido Pusch die Idee weitergeben möchte. Er erklärt: „Wir können uns vor Anfragen kaum retten. Daher wollen wir das Konzept auch auf andere Bauernhöfe ausweiten. Mit unserem Wissen beraten und begleiten wir Interessierte auf dem Weg zum Pflegebauernhof“. Mit der Spende von der Krombacher Brauerei soll das nächste Bauernhof-Projekt nach dem pusch-concept® umgesetzt werden: „Wir stecken mitten in der Planung und es sollte nicht mehr lange dauern, bis die zweite Bauernhof-WG in Deutschland eröffnet“, freut sich Pusch.
